Wegwarte gehört zur Familie Korbblütler (Asteraceae) und stammt aus Europa. Die Wegwarte wird bereits in Aufzeichnungen aus der Pharaonenzeit Ägyptens erwähnt. Bei den alten Römern wurde ihr Saft - gemischt mit Rosenöl und Essig - als Mittel gegen Kopfschmerzen eingenommen.
Besonders im Mittelalter sagte man der Wegwarte außerdem Zauberkräfte nach. So sollte sie Unverwundbarkeit gegen Pfeile und Stichwaffen garantieren, und wenn ein Mädchen ihren Auswählten mit einer Wegwarte berührte, konnte sie sich angeblich seiner ewigen Liebe sicher sein.
In Deutschland wurde der Anbau der Wegwarte schon zu Zeiten Friedrichs des Großen durch staatliche Anreize gefördert.
Die ausdauernde, bis zu 1,50 m hohe Pflanze mit einem langen Wurzelstock und kantigen, hohlen, dicht behaarten Stängeln. Die Grundblätter sind fiederteilig und die kleinen Stängelblätter lanzettlich. Die großen Blütenköpfe haben lange blaue Zungenblüten.
Die Wegwarte ist verbreitet an Straßenrändern, Böschungen sowie auf Brachflächen und trockenen Äckern. Im Garten wird ein sonniger Platz mit leichtem, gut durchlässigem Boden benötigt.
Die Wegwarte besitzt bittere, verdauungsfördernde, reinigende, harntreibende, abführende und leicht sedative Eigenschaften. Die Blätter sammelt man erst im zweiten Jahr und pflückt sie direkt von der Blüte. Die Wurzel wird im Herbst oder Frühjuli ausgegraben.
In der Küche lassen sich die jungen Blätter als Salat verwenden, man kann sie aber auch klein gehackt als Brotbelag nutzen.
Die Wegwarte gilt als gutes Bittertonikum für den Verdauungstrakt. Denn sie unterstützt die Magen-, Gallen- und Leberfunktion und reinigt sie die Harnwege. Man nimmt die Pflanze auch gegen rheumatische Beschwerden und Gicht oder als sanftes, auch für Kinder geeignetes Abführmittel.