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Petersilie - Heilpflanze aus der Antike bis zum Mittelalter

Die Petersilie gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und kommt aus dem südöstlichen Mittelmeerraum. Im antiken Griechenland und Rom war die Petersilie weniger als Küchenkraut, sondern eher als Heilpflanze mit harntreibenden sowie verdauungs- und menstruationsfördernden Eigenschaften bekannt.

Während sie bei den Ägyptern der Pharaonenzeit eine Rolle im Totenkult gespielt zu haben scheint, denn man bestattete Verstorbene häufig mit Kränzen aus Petersilie. Nach Mitteleuropa kam sie vermutlich mit römischen Legionären, aber für die einheimische Bevölkerung scheint sie anfangs kaum eine Rolle gespielt zu haben.

Wiederentdeckt wurde die Petersilie dann erst von den Ärzten des Mittelalters, sodass sie von dieser Zeit an auch in Kräuterbüchern erwähnt wird.

Petersilie - Eigenschaften und Verwendung in der Küche

Die Blütezeit der Petersilie ist von Juni bis Juli. Die zweijährige, bis 20 cm hohe Pflanze ist mit rübenförmiger Wurzel und niedrigen Blattbüscheln im ersten sowie längeren Blütenstängeln im zweiten Jahr ausgestattet.

Typisch für die Petersilie sind der aromatische Geruch und die gefiederten, je nach Varietät glatten oder krausen Blätter. Die kleinen, weißlichen Blüten sind in Dolden angeordnet, die winzigen Samen gerippt.

Unterscheiden lassen sich die am häufigsten in unseren Gärten zu findende Krause- oder Blattpetersilie, die etwas kräftiger schmeckende Italienische oder Glatte Petersilie und die Knollenpetersilie, von der nicht die Blätter verwendet werden, sondern die fleischige Wurzel.

In Mitteleuropa ist die Petersilie manchmal verwildert an sonnigen Standorten anzutreffen (nicht zu verwechseln mit der ähnlich aussehenden Wilden Petersilie), aber normalerweise findet man sie in Gärten, wo ein sonniger bis halbschattiger Platz mit fruchtbarem Boden benötigt wird.

Außerdem kann man die Pflanze auch in Töpfen auf der Fensterbank ziehen. Die Petersilie besitzt aromatische, appetitanregende und schweißtreibende Eigenschaften, und sie ist außerdem sehr vitaminreich. Die Blätter erntet man bis in den Spätsommer hinein, die Wurzel und die Samen im Herbst. Zur Aufbewahrung können die Blätter eingefroren werden; die Wurzel lässt sich trocknen.

Petersilie in der Küche, Gesundheit und Kosmetik

In der Küche sind frische Petersilienblätter eine sehr gute, vitamin- und mineralstoffreiche Ergänzung für zahlreiche Gerichte. So lassen sie sich zum Verfeinern von Salaten, Soßen, Suppen, Quarkspeisen, Majonäse, Kartoffel- und Fischgerichten sowie Salaten verwenden, ebenso wie zur Dekoration von Speisen.

Die Blätter und die (stärker wirkenden) Samen sind harntreibend und können daher bei Gicht, rheumatischen und arthritischen Erkrankungen genommen werden, weil sie für einen verbesserten Abtransport von Stoffwechselschlacken aus den entzündeten Gelenken sorgen.

Die Wurzel hilft bei Blähungen, Blasenentzündung und Periodenschmerzen. Die Petersilie lässt sich aber auch zur Kräftigung strapazierter Haare verwenden sowie zur Behandlung von Akne.

Zur Linderung von Bienen- oder Wespenstichen kann man anstelle der stark riechenden Zwiebel auch die angenehm duftende Petersilie benutzen.

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