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Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) und ist Mittelmeerraum angesiedelt. Obwohl der Lavendel aus Südeuropa stammt, wird er in den Schriften aus der Antike überraschenderweise nicht einmal erwähnt. Im Mittelalter benutzte man die Pflanze zur Bekämpfung von Läusen und ab dem 15. Jahrhundert dann auch für die Herstellung von Parfüm. Nach Amerika kam er schon Anfang des 17. Jahrhunderts mit den ersten Siedlern und gehörte damit zu den ersten europäischen Pflanzen, die ihren Weg in die Neue Welt fanden.

Die Blütezeit von Lavendel ist von Juli bis September. Der ausdauernder, bis 80 cm hoher Halbstrauch ist mit schmalen, gegenständigen, silbergrauen bis graugrünen, behaarten Blättern sowie blau violetten, in Scheinähren angeordneten Blüten ausgestattet.

Es gibt zahlreiche Lavendelsorten, die weiße, rosa oder auch dunkelblaue Blüten haben können, aber auch etwas anders gefärbte Blätter und eine unterschiedliche Größe. In seiner Heimat wächst der Lavendel an trockenen, warmen Hängen, außerdem wird er, besonders in Südfrankreich, großflächig für die Kosmetikindustrie angepflanzt. Im Garten sollte ein sonniger Platz mit gut durch lässigem, möglichst kalkhaltigem Boden zu Verfügung stehen.

Der Lavendel hat aromatische, reinigende, antiseptische, sedative, antidepressive und krampflösende Eigenschaften. Die Blüten werden im Hochsommer - am besten, wenn die Blütenblätter bereits zu welken beginnen - zeitig am Morgen gepflückt und dann getrocknet. Anschließend reibt man die Blüten mit den Fingern heraus, um sie von den Blättern zu trennen,
und bewahrt sie in Glasgefäßen an einem lichtgeschützten Platz auf.

In der Küche können die frischen oder getrockneten Lavendelblätter zum Würzen von
Saucen, Suppen, Fisch, Hackfleisch- und Eintopfgerichten verwenden. Wird ein Lavendelzweig auf die glühende Grillkohle gelegt, bekommt das Fleisch eine besondere Geschmacksrichtung. Die Blüten lassen sich gut in Trockensträußen sowie Potpourris und Duftkissen verwenden.

Zwar ist der Lavendel vor allem für seinen angenehmen Geruch bekannt, aber er kann auch für Heilzwecke genutzt werden. So verwendet man die Blüten - normalerweise zusammen mit anderen sedativen Kräutern - zur Behandlung von Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Migräne, aber auch bei Depressionen sowie Magenverstimmungen, Koliken und Blähungen.

Außerdem gilt der Lavendel als hustenlinderndes Mittel, und er soll auch bei Asthma hilfreich sein. Äußerlich aufgetragen wird der Blutfluss angeregt, und reibt man Insektenstiche damit ein, lindert dies den Schmerz und verhindert Entzündungen.

Einige Tropfen auf die Schläfen gerieben, dienen der Linderung von Kopfschmerzen. Eine Haarwäsche mit Lavendeltinktur hilft gegen leicht fettende Haare. Ein Aufguss aus den Blüten kann zur Pflege empfindlicher Haut verwendet werden, ebenso wie zur Behandlung von Akne.

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