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Baldrian - Heilmittel aus der Antike bis zum Mittelalter

Baldrian gehört zur Familie der Baldriangewächse (Valerianoideae) und stammt aus Nordasien. Baldrian wird bereits seit der Antike als Mittel zur Beruhigung und Entspannung verwendet. Im Mittelalter galt er dann sogar als eine Art Allheilmittel, dem man unzählige Fähigkeiten nachsagte.

So sollte Baldrian gegen die Pest und andere Seuchen helfen oder Epilepsie heilen, man nahm ihn aber auch zur Behandlung von Gelbsucht, Asthma, Menstruationsbeschwerden und Augenleiden.

Außerdem hieß es, Baldrian würde Hexen, Teufel und böse Geister vertreiben. Sein wissenschaftlicher Name geht vermutlich auf das lateinische valere zurück, was soviel wie „gesund sein" bedeutet.

Baldrian - Merkmale und Eigenschaften

Die Blütezeit von Baldrian ist von Mai bis August. Die aufrechte, bis 1,20 m hohe, sehr aromatische Pflanze ist mit einem kurzen, walzenförmigen, gelbbraunen Wurzelstock und gefurchtem, teilweise oder völlig hohlem Stängel ausgestattet.

Die Blätter sind gefiedert, wobei die grundständigen eine Rosette bilden, während die Stängelblätter gegenständig angeordnet sind. Die zahlreichen kleinen, weißen bis rosafarbenen, angenehm duftenden Blüten sind in einer Trugdolde angeordnet.

Der auch in Mitteleuropa heimische Baldrian wächst vorzugsweise an feuchten Standorten, etwa Gräben und Bachufern oder auf feuchten Wiesen. Man findet ihn aber manchmal auch an trockeneren Hängen.

Im Garten wird ein sonniger bis halbschattiger Platz mit nährstoffreichem Boden benötigt; man kann die Pflanze aber auch in Töpfen auf der Fensterbank ziehen.

Der Baldrian hat vor allem beruhigende, aber auch entspannende, krampflösende und blutdrucksenkende Eigenschaften. Die Wurzel wird vor allem im Herbst geerntet, weil dann die Konzentration der Wirkstoffe am höchsten sein soll, wobei die Pflanzen zwei Jahre oder älter sein sollten.

Anschließend wird die Wurzel gewaschen, zerschnitten, in der Sonne oder bei nicht zu hohen Temperaturen langsam im Backofen getrocknet und dann lichtgeschützt in Glas- oder Porzellangefäßen aufbewahrt. Die beim Trocknen einen sehr starken Geruch verströmende Wurzel zieht häufig Katzen an, die nicht selten ein ziemliches Chaos unter den ausgelegten Wurzelstücken anrichten.

Baldrian in der Küche, Kosmetik und Gesundheit

In der Küche wird die getrocknete Badrianwurzel manchmal zum Würzen von Eintöpfen oder Füllungen verwendet.

Der Baldrian erfreut sich in den letzten Jahrzehnten vor allem deswegen großer Beliebtheit, weil er dem ständig zunehmenden Stress entgegenwirkt, denn er ist ein sicheres, nicht süchtig machendes Mittel zur Entspannung, das Nervosität lindert und für ruhigen Schlaf sorgt.

Zusammen mit anderen Kräutern verwendet man den Baldrian häufig in Mitteln gegen hohen Blutdruck, vor allem wenn dieser auf Stress und übergroße Nervosität zurückzuführen ist. Die Pflanze hilft aber auch gegen verspannte Muskeln, besonders im Schulter- und Halsbereich, und sie wird oft bei Asthma, Koliken, Periodenschmerz und Muskelkrämpfen eingesetzt.

Viele nervöse Symptome, etwa Zittern, Panikattacken, Herzklopfen und Schwitzen, können durch Baldrian gelindert werden. Außerdem ist er ein gutes Mittel gegen Schlaflosigkeit.

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