Immer wieder hört man von Pestiziden in Lebensmitteln. Diese sind vor allem in Obst und Gemüse zu finden. Daher sollte man auch beim nächsten Gang in den Supermarkt lieber noch einmal überlegen, ob man Bio-Produkte kauft oder doch lieber zum günstigeren Nicht-Bio-Produkt greift. Aber was heißt das eigentlich für uns als Verbraucher und Konsument der Lebensmittel?
Viele Menschen sind immer davon ausgegangen, dass das Problem mit den erhöhten Pestizid-Werten schon längst der Vergangenheit angehört. Teilweise stimmt dies sogar, denn die meisten Lebensmittel-Märkte legen viel Wert auf eine geringe Belastung ihrer zum Verkauf stehenden Lebensmittel. In diesem Beitrag erfährst du Grundlegendes zum Thema Pestizide.
Was sind Pestizide?
Dass Pestizide giftig sind, kann man schon ihrem Namen entnehmen. Pest ist lateinisch (pestis) und bedeutet Seuche. Daher sind Pestizide für den menschlichen Körper schädlich. Pestizid ist nur ein Oberbegriff vieler giftiger Substanzen, die in direktem oder indirektem Kontakt Auswirkungen auf Organismen hat.
- Direkter Kontakt
Von dem direkten Kontakt, bzw. der direkten Gefahr sind Bauern und Bäuerinnen betroffen. Diese arbeiten meist mit diesen Giftstoffen, um ihre Felder vor Ungeziefer und Schädlingen zu schützen. Auch benachbarte Anwohner von pestizidbehandelten Feldern sind gefährdet, da sich die Giftstoffe auch über den Wind weitertragen lassen.
- Indirekter Kontakt
Den indirekten Kontakt betrifft weitaus mehr Menschen, da erhöhte Pestizid-Rückstände hin und wieder in unserem Obst und Gemüse vorkommen. Daher ist es auch wichtig, dass man sich mit Pestiziden auskennt und weiß, wie man sich vor ihnen schützen kann.
In welchen Lebensmitteln sind Pestizide vorhanden?
Pestizide sind vor allem in Obst und Gemüse vorhanden. Aber auch in anderen Lebensmitteln können die schädlichen Giftstoffe noch in mehr oder weniger hohen Konzentrationen vorhanden sein.
Diese Tabelle verdeutlicht die Ergebnisse einer Untersuchung des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit aus dem Jahr 2013.
Verbrauchernahe unverarbeitete Produkte (pflanzlicher Herkunft [ohne Getreide und getrocknete Hülsenfrüchte]; Probenzahl > 20) | Anteil der Proben ohne Rückstände |
Blumenkohl, Erdnüsse, Haselnüsse, Kürbiskerne, Mangold, Maronen (Esskastanien), Spargel, Zuckermais, Zwiebeln, Apfelsaft, Pfeffer, Pinienkerne, Rhabarber, Rapsöl, Sonnenblumenöl | über 70 Prozent |
Avocado, Broccoli, Brunnenkresse, Erbsen (getrocknet), Ingwer, Karotten, Kiwi, Kohlrabi, Kopfkohl, Kräutertees, Kulturpilze, Kürbis, Lychee, Persimonen (Kakifrucht), Rote Rüben, Olivenöl | 50 - 70 Prozent |
Auberginen, Bananen, Chicoree, Chinakohl, Erbsen (mit Hülsen),getrocknete Feigen, Gurken, Heidelbeeren, Karotten, Papayas, Paprika, Passionsfrucht (Maracuja), Pflaumen, Porree, Rettich, Radieschen Spinat, Tee, Tomaten, Walnüsse, Wilde Pilze | 30 - 50 Prozent |
Ananas, Äpfel, Aprikosen, Birnen, Bohnen, Brombeeren, Erdbeeren, Feigen, Feldsalat, frische Kräuter, Lauchzwiebeln, Granatäpfel, Grapefruit, Grüner Salat, Grünkohl, Himbeeren, Johannisbeeren, Karambolen, Kirschen, Knollensellerie, Kraussalat, Limetten, Linsen, Mandarinen, Mangos, Melonen, Okra, Orangen, Pitahaya, Pfirsiche, Rosenkohl, Stachelbeeren, Stangensellerie, Tafeltrauben, Zitronen, getrocknete Aprikosen, Birnensaft, Rosinen, Wein | unter 30 Prozent |
Was kann ich gegen Pestizide tun?
Zunächst einmal ist es wichtig, dass die Lebensmittel gründlich unter fließendem Wasser abgewaschen werden. So wird zunächst ein kleiner Teil der Pestizide entfernt und außerdem noch sonstige Verschmutzungen von Transport oder Ernte.
Da auch viele Lebensmittel durch die guten Qualitätssicherungen der größeren Handelsketten gesichert sind, kann man dort auch meist sorgenfrei einkaufen. Aldi, Edeka, Rewe und Metro verlangen sogar von ihren Lieferanten, dass die allgemein bekannten Rückstandsmengen nur bis zu 70 Prozent ausgeschöpft sein dürfen. Lidl achtet darüber hinaus darauf, dass nur ein Drittel der erlaubten Rückstände enthalten sein dürfen. (Weitere Informationen zu finden auf Ökotest.de)
Das Wichtigste ist jedoch, dass man versucht so viel Saisonales zu konsumieren, wie es machbar ist. Saisonale Produkte sind meist weniger belastet und schmecken besser!