Das Problem der Lebensmittelverschwendung ist allgegenwärtig und ein riesiges Problem. Weltweit leiden 870 Millionen Menschen an Hungersnot und jede Sekunde stirbt ein Mensch an den Folgen der Unterernährung. Auf dem gesamten Globus wird ein Drittel aller Lebensmittel weggeschmissen, woraus wiederum enorme wirtschaftliche Verluste entstehen. Dagegen sollten wir etwas tun und uns verantwortungsbewusster im Umgang mit den Mitteln zeigen, zu denen nicht einmal jeder Zugang hat.
In Frankreich gilt schon seit 2015 ein Gesetz, welches dem Handel verbietet Lebensmittel in den Müll zu schmeißen, wenn das Verfallsdatum abgelaufen ist. Die Märkte sind demnach verpflichtet Verträge mit Hilfsorganisationen zu schließen. Diese Organisationen sammeln das abgelaufene Essen ein und verteilen es zum Beispiel an Obdachlose.
Warum konnten wir diese Aufgabe noch nicht bewältigen?
Das liegt daran, dass niemand wirklich die Verantwortung für diese Angelegenheit übernehmen möchte und (so wie es leider zu oft ist) niemand die Schuld auf seiner Seite haben möchte. So versuchen die Politiker, Industrien, Händler und natürlich auch wir als Konsumenten den Fehler bei anderen zu finden. Im Endeffekt ist aber klar, dass jeder Einzelne etwas dafür tun muss, wenn es darum geht, weniger Lebensmittel im Abfall landen zu lassen.
Lebensmittelverschwendung - Auswirkungen
Klar ist, dass finanzielle Verluste entstehen, wenn ein Drittel aller produzierten Lebensmitteln nicht konsumiert wird. Dieses Verlustgeschäft beläuft sich mittlerweile auf rund 750 Millionen Dollar pro Jahr. Diese Summe bezieht sich nicht auf uns als Privatpersonen. Der Verlust würde weitaus höher sein, wenn man jeden Privathaushalt einbeziehen würde.
Nicht nur das Finanzielle leidet unter der Verschwendung der Lebensmittel, denn auch unsere Umwelt muss zurückstecken: Nicht nur durch die übermäßige Fleischproduktion entstehen Unmengen Treibhausgase, sodass man auf ein Total von 3,3 Milliarden Tonnen dieser Treibhausgase durch Lebensmittel kommt. Außerdem wird 1,4 Milliarden Hektar Land zur landwirtschaftlichen Nutzfläche des Lebensmittelanbaus benötigt.
Verbraucher sind ein riesiges Problem
Ein anderes Problem ist auch unser Schönheitsanspruch bei z.B. Früchten. Wir möchten keine riesigen Früchte, zu klein sollten sie aber auch nicht sein, schrumplig oder schief auch nicht und wir ziehen satte Farben matten Farben vor. Daher kommt es, dass 30% der in Europa erzeugten Früchte und Gemüsesorten schon vor dem Handel aussortiert werden, weil sie den Ansprüchen seiner eigentlichen Konsumenten nicht entspricht.
Aber natürlich sind die Verbraucher auch ein riesiges Problem, da sie letztendlich zuhause darüber entscheiden, ob ein Lebensmittel auf dem Teller oder im Mülleimer landet. Wir kaufen viel mehr Lebensmittel, als wir überhaupt rechtzeitig essen können und sobald wir sehen, dass etwas abgelaufen ist, landet es im Mülleimer (oder zumindest meistens). Dies sollten wir auf jeden Fall ändern, damit in Zukunft nicht mehr so viel unnötig im Müll landet.
Wir müssen lernen die Lebensmittel wieder zu schätzen
Nicht jeder Mensch hat freien Zugang zu Lebensmitteln - wir schon. Wir können entscheiden in welchen Supermarkt wir gehen möchten und bekommen dort eine breitgefächerte Auswahl von allen erdenklichen Produkten, die wir (mehr oder weniger) "benötigen". Die Preise sind meist auch so niedrig, dass ein zusätzliches Glas Honig oder eine zusätzliche Packung Kekse nicht schadet, denken wir. Wir verbinden mit den Lebensmitteln nichts, würdigen sie nicht mehr. Das Fabrik-Produkt soll nur seinen billigen Nutzen erfüllen und uns keine Geschichte erzählen oder Tradition mehr liefern.
Gibt es mal im Supermarkt nicht das Richtige, können wir zu Feinkost- oder Spezialitätenläden gehen und dort nach Belieben kaufen. Fazit: Die Auswahl ist riesig, vielleicht auch zu riesig, denn nicht Wenige fallen beim Einkaufen regelrecht in einen Kaufwahn bei dem oft Neues ausprobiert wird oder Altbekanntes in Mengen gekauft wird.
Wir kaufen und kaufen viele Lebensmittel und schmeißen aber auch viel weg. So ist das in einer Überflussgesellschaft. Das ist aber keine gute Rechtfertigung, denn es gibt genügend Gründe dafür, die Lebensmittel wieder wertzuschätzen.Diese sollten wir uns auch in Zukunft zu Herzen nehmen.