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Der Sauerampfer gehört zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und kommt aus Europa. Über den Wert des Sauerampfers gab es in der Vergangenheit unterschiedliche Ansichten.

Der griechische Arzt Pedanios Dioskurides empfahl im 1. Jahrhundert die Sauerampfer als wertvolle Arznei bei Durchfallerkrankungen oder Ohren- und Zahnschmerzen, während die naturkundige Äbtissin Hildegard von Bingen im 12. Jahrhundert niederschrieb, er würde allein den Ochsen nützen, aber nicht den Menschen. Die Blütezeit ist von Mai bis Juni.

Sauerampfer - Eigenschaften und Vorkommen

Die ausdauernde, bis 1 m hohe Pflanze ist mit kantigem, an der Basis rötlich überlaufendem Stängel und spießförmigen bis Ianzettlichen Blättern ausgestattet. Die unscheinbaren, anfangs grünlichen, später rötlichen Blüten sind in einer Rispe angeordnet (weibliche und männliche Blüten sitzen auf verschiedenen Pflanzen).

Die dreikantigen Früchte haben ebenfalls eine rötliche Färbung. Es gibt eine Reihe nah verwandter Arten, von denen viele ebenfalls als Küchen- oder Heilkraut verwendet werden. Der in Mitteleuropa sehr häufige Große Sauerampfer kommt auf feuchten Wiesen und Weiden sowie an Gräben oder Bach- und Flussufern vor.

Der Kleine Ampfer ist eher an trockenen Standorten zu finden. Der Garten-Sauerampfer und der ebenfalls oft kultivierte Englische Spinat benötigen im Garten einen sonnigen bis halbschattigen Platz mit feuchtem, möglichst lehmigem Boden. Eine Kultur in Töpfen auf der Fensterbank ist ebenfalls möglich, wenn auch nicht sehr ergiebig.

Der Sauerampfer besitzen harntreibende, entzündungshemmende, erfrischende, reinigende, fiebersenkende und leicht abführende Eigenschaften. Wildwachsende Arten werden zu Beginn der Blütezeit gesammelt. Sie können getrocknet und dann in Papiertüten gelagert werden. Bei Gartenpflanzen erntet man die Blätter bis Einbruch des Winters.

Sauerampfer in der Küche und Kosmetik

Sauerampfer gehört unbedingt in die „Frankfurter Grüne Sauce", kann aber auch zur Verfeinerung von Quark, Jogurt, Suppen und Omeletts oder zum Würzen von Fisch-, Lamm- und Rindfleischgerichten dienen. Die Pflanze sollte in der Küche nicht zu reichlich Verwendung finden, weil der hohe Gehalt an Oxalaten bei manchen Menschen zu Beschwerden des Magen-Darmtrakts führen kann.

Die sanft abführende Wirkung macht den Sauerampfer zu einem guten Mittel bei leichter Verstopfung, wobei die Wirkung durch einen hohen Ballaststoffgehalt noch verstärkt wird. Er wird wegen seiner reinigenden Wirkung, aber auch zur Behandlung von Hautproblemen, etwa Akne, Furunkel, Ekzeme und Schuppenflechte geschätzt.

Außerdem gilt der Sauerampfer als blutreinigend und er regt den Appetit an. Aus den getrockneten Blättern lässt sich aber auch ein Mundwasser (5 g mit 100 ml Wasser aufbrühen) für entzündetes Zahnfleisch herstellen.

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