Die etwa 300.000 Einwohner zählende Hauptstadt der Region Venetien im Nordosten Italiens strahlt einen besonderen Charme aus - nicht umsonst zählt Venedig zu einer der beliebtesten Städtereiseziele in Europa. Jeder kennt die Bilder der Gondoliere, die schlängelnden Kanäle, die Häuser mit ihrer geschwungenen Fensterfront und die bunten Masken während des Karnevals, aber ist man erst einmal vor Ort, kann man nur noch staunen über diesen kulturellen Reichtum. Im Jahr 1987 wurde Venedig deshalb zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt.
Venedig - ein Streifzug durch die Geschichte
Frühe Siedlungsspuren lassen sich bis in die Zeit der Etrusker um etwa 800 vor Christus zurückverfolgen. Die eigentliche Geschichte Venedigs beginnt aber erst mit den Flüchtlingen der Völkerwanderung und der Inbesitznahme Italiens durch die Franken, Goten und Langobarden. Im Schutz der Lagune entwickelte sich auf den über 100 Inseln ein auf Holzpfählen errichteter, eigenständiger Stadtstaat, der mithilfe einer komplizierten Verfassung von mächtigen Familien und einem Dogen geleitet wurde. Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Venedig ein Teil Italiens.Die guten Handelsbeziehungen mit Byzanz ermöglichten die ersten Prachtbauten, welche den Besucher heute noch von weitem begrüßen, wenn er mit dem typischen Vaporetto (Wassertaxi) vom Festland ankommt. Markusdom, Dogenpalast, Rialtobrücke und Campanile sind nur ein paar der kunstvollen Beispiele, die bereits ab dem 9. Jahrhundert nach Christus als Zeichen der Macht im byzantinischen Stil errichtet wurden.
Um die zahlreichen Museen, Theater, Kirchen und Märkte Venedigs ebenfalls besuchen zu können, sind mehrere Tage notwendig, denn auch die Nebeninseln haben einiges zu bieten. Unvergesslich bleiben die Besichtigungen der Friedhofsinsel San Michele, der für Venedigs Versorgung zuständigen Gemüse-Insel Sant’Erasmo oder der für ihre kunstvollen Glasbläserkünstler berühmten Insel Murano.
Venedig - die Stadt und ihre Menschen
Die verwinkelten Gassen, fast 400 Brücken, prachtvollen Paläste, reich geschmückten Kirchen und stilvollen Profanbauten erzählen eine bewegte Geschichte von Kreuzzügen, weitreichenden Handelsbeziehungen, Habsburgern, Franzosen und von einem Leben mit der Naturgewalt Wasser.
Wohltuend ist das Fehlen von Autos und Motorrädern, andererseits schieben sich jährlich etwa 30 Millionen Touristen über die vom Wasser angegriffene Pfahlkonstruktion. Die einheimische Bevölkerung erkennt man an dem sprudelnden italienischen Dialekt (Venetisch/Venezisch) bzw. an ihren Transportmitteln, wie Handkarren, Traghetti (Fähren) und Ruderbooten, mit denen die 175 engen Kanäle befahren werden. Feuerwehr und Polizei kommen ebenfalls nur über das Wasser.Venedig - Leckereien und Spezialitäten in Venedig
Wie in anderen Regionen Italiens, findet man auf den Speisekarten der Trattorien hauptsächlich Pasta-Gerichte, Pizzavariationen, fangfrische Meeresfrüchte oder Leckereien wie Carpaccio. Achtung: Entlang der Touristenströme muss man mit minderer Qualität und überhöhten Preisen rechnen.